Einer der häufigsten Gründe, warum sich Menschen in Deutschland Cannabis verschreiben lassen, ist die Behandlung chronischer Schmerzen. Die Wirkstoffe, die die Cannabispflanze für diesen medizinischen Einsatz bereitstellt, sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD).


Während Ersteres nur über die ärztliche Verordnung verwendet werden darf, kann man einige CBD-haltige Produkte legal im Handel erwerben. Obwohl CBD-Öle und Extrakte nicht als Arznei angeboten werden, nutzen viele Menschen das Cannabinoid zur Selbstbehandlung. Bei Schmerzen betrifft dies in der Hauptsache jene, die mit Entzündungen verbunden sind. Aber ist das auch sinnvoll bei Erkrankungen der Bandscheiben? Kann CBD hier nutzbringend verwendet werden?

Cannabidiol soll nicht den Arztbesuch ersetzen

Vorab muss gesagt sein, dass die Selbstmedikation in jedem Fall kritisch zu betrachten ist, vor allem dann, wenn man Symptome behandelt, deren Ursachen nicht ärztlich abgeklärt sind. Und das hat nichts mit der Substanz CBD zu tun. Cannabidiol ist gut verträglich und im Großen und Ganzen unbedenklich. Allerdings ist es unter keinen Umständen ratsam, mit andauernden Schmerzen unbekannter Ursache nicht beim Arzt vorstellig zu werden. Selbst, wenn man die Schmerzen mit CBD erfolgreich reduzieren kann, weiß man nicht, ob sich die zugrunde liegende Ursache nicht weiter verschlimmern kann.

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In das Vorhaben, bei Erkrankungen CBD einzusetzen, kann man den Arzt des Vertrauens ruhig einweihen. Insbesondere, wenn man regelmäßig anderweitig Medikamente einnimmt, sollte man den Einsatz von CBD absprechen, um den seltenen aber immerhin möglichen Wechselwirkungen vorzubeugen.

Hat CBD nützliche Eigenschaften bei Bandscheibenerkrankungen? 

Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule, beziehungsweise der Bandscheiben, liegen vor, wenn sich der Zustand einer oder mehrerer Bandscheiben fortschreitend verschlechtert. Damit ist es ein Sammelbegriff für sehr weit verbreitete Wirbelsäulenleiden wie den Bandscheibenvorfall (Prolapsus nuclei pulposi), die Vorwölbung (Protrusion) und dergleichen. Degenerativ beschreibt den Umstand, dass sich der Zustand der Bandscheiben zusehends verschlechtert.

Die Symptome sind sehr vielfältig, neben Schmerzen sind Taubheitsgefühlen in den Beinen oder Armen, Bewegungseinschränkungen und sogar Harn- und Stuhlinkontinenz häufige Beschwerden. Zu einem gewissen Grad ist eine Degeneration der Bandscheiben eine normale Begleiterscheinung des Alterungsprozesses. Ursachen wie Verletzungen, Überbeanspruchung bei Arbeit oder Sport oder Fettleibigkeit können den Verschleiß beschleunigen und zu größeren Schäden führen. Rückgängig machen kann CBD diese Schäden nicht, dennoch kann es ein hilfreicher Teil der Behandlung von degenerativen Rückenleiden sein.

Wie Cannabidiol der kranken Wirbelsäule hilft

Es gibt Teile des menschlichen Körpers, die dazu in der Lage sind, sich im Falle von Schäden ganz oder teilweise zu regenerieren. Bandscheiben bestehen aus Knorpel, und der wird nicht ausreichend durchblutet, um dies zu leisten. Die Stoßdämpfer unserer Wirbelsäule können sich also nicht selbst heilen. Eine vollständige Regeneration und das Erlangen der ursprünglichen Mobilität sind also unwahrscheinlich. In Versuchen hat sich aber gezeigt, dass Cannabidiol eine schützende Wirkung auf die Schäden der Bandscheiben hat. Es kann also das Fortschreiten der Erkrankung hemmen. Zusätzlich reduziert CBD die Entzündungen, die durch Reibung im Bereich der Wirbelsäule entstehen können, und damit auch die Schmerzen. Die Wirkung als Muskelrelaxans hilft, den Druck und die Anspannung vom Rücken zu nehmen. 

CBD mit herkömmlichen Therapien kombinieren

Da die Ursachen für die Degeneration von Bandscheiben oft mechanischer Natur sind, kann die Lösung nicht allein in der Einnahme eines Medikaments liegen. Dies gilt auch für CBD. Häufig sind Formen der Physiotherapie, rückenstärkende und haltungskorrigierende Übungen, die nachhaltigste Methode, um die Wirbelsäule lange so gesund wie möglich zu erhalten. Wer es dazu schafft, mit CBD auf andere Schmerzmittel zu verzichten oder sie zu reduzieren, der kann davon wirklich profitieren und sich sinnvoll mit Cannabidiol behandeln.