Unter Epilepsie versteht man in der Medizin spontane Krampfanfälle, welche sich durch Funktionsstörungen des Gehirns ereignen. Zeitgleich kommt es zu paroxysmalen Entladungen der Nerven. Als Folge der stattfindenden Muskel- und Nervenerregungen geschehen neben den Verkrampfungen rhythmische Zuckungen und Sprach- und Gefühlsstörungen. Das Bewusstsein ist eingeschränkt.
Allgemeines zu Epilepsie
Mögliche Ursachen dieser Erkrankung können sein: Verletzungen des Gehirns, Gehirnschäden (Enzephalitis, z.B. durch Meninogkokken, Masern, Hepatitis C, FSME-Virus, Lyme-Borreliose), Sauerstoffmangel, Durchblutungsstörungen, Gehirnhautentzündungen, Hirntumore, Stoffwechselstörungen zB. durch Unterzuckerungen (Hypoglykämie), sowie Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch.
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Eine erbliche Veranlagung ist möglich, ebenso ein Auftreten epileptischer Symptome nach Schlafmangel oder Flackerlicht. Fieberkrämpfe bei Kindern können auch auslösend sein.
Die Ursachen lassen sich nicht immer herauskristallisieren. Die Hälfte der Betroffenen, denen man keine Ursachen nachweisen kann, leiden unter sogenannten “ideopathischen Anfällen” bzw. einer genuinen Epilepsie.
Die Häufigkeit der Anfälle ist von Grund auf verschieden. Stark Leidende kämpfen tagtäglich mit ihrer epileptischen Erkrankung. Generalisierte Anfälle der schlimmeren Art (“Grand mal”) gehen mit völligem Bewusstseinsverlust einher, der Betroffene bricht ohnmächtig zusammen, meist nach einem Schrei, begleitet von unregelmäßigem Atmen, gefolgt von unkontrollierten Zuckungen und Verrenkungen. Nach dem Anfall entspannt sich die Muskulatur so weit, dass oft Blase und Darm nicht mehr kontrolliert werden können. Die darauffolgenden Stunden verbringen die Patienten meist mit Verwirrtheit, Orientierungslosigkeit und Kopfschmerzen. Lange andauernde Anfälle im sogenannten “Status epilepticus” können unter Umständen tödlich enden, vor allem dann, wenn kein Notarzt zur Stelle ist.
Als Antikonvulsiva (Notfallsmedikament) haben sich vor allem Lorazepam, Diazepam, Clonazepam, Midazolam und Nitrazepam bewährt. Die Verträglichkeit ist jedoch nicht immer gegeben, auch kann eine psychische Abhängigkeit entstehen.
Kleinere epileptische Anfälle bezeichnet man als “Petit mal”, die stets einen kurzzeitigen Bewusstseinsverlust verzeichnen, diese werden als Absenz / Absence (eine völlig leere Periode) bezeichnet. Es handelt sich um wenige Sekunden, bis hin zu einer halben Minute, in dieser Zeit nimmt der Betroffene nichts wahr. Stark darunter Leidende erleben diese Bewusstseinsverluste mehrere hundertmal am Tag.
Anfälle, die von einer Störung kleinerer Gehirnregionen einhergehen, nennen sich “Partialanfälle” oder auch “fokale Anfälle”. Bei diesen bleibt das Bewusstsein voll erhalten. Dazu zählen zuckende Bewegungen, Taubheitsgefühl (Kribbeln), Halluzinationen (optische, sowie Geruchs- und Geschmacks- Halluzinationen), die bis zu einigen Minuten anhalten können.
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Unter “Jackson-Anfall” versteht man ein krampfartiges Zucken, dass sich von einem Körperteil auf die gesamte betreffende Körperseite ausbreitet.
Bei komplexeren Partialanfällen kann das Verhalten ins Seltsame ausufern, welches sogenannte Automatismen mit sich bringt, wie zB. geistige Abwesenheit, fehlende Reaktion auf Ansprache, Nervositätsverhalten, Lippenschmatzen usw.
Epileptschen Anfällen beugt man mit Valproinsäure, Carbamazepin oder Oxcarbazepin vor. Diese Medikamente wirkend hemmend auf bestimmte Kanäle im Körper. Ebenso zum Einsatz kommen Phenobarbital oder Primidon, diese hemmen die GABA-Rezeptoren im Zentralnervensystem. Moderne Antiepileptika wie Lamotrigin, Topiramat und Levatiracetam stehen ebenso zur Verfügung. Leider haben all diese Medikamente erhebliche Nebenwirkungen, angefangen von Tremor (zB. Augenzittern) bis hin zu Koordinationsstörungen, Schwindel, Kopfschmerz und verminderter Leistungsfähigkeit.
Aufgrund dieser Erschwernis lehnen 50% der Epilepsie-Erkrankten herkömmliche Medikamente ab, obwohl diese ihre Notwendigkeit haben.
Die Behandlung mit CBD bei Epilepsie
Nicht jeder weiß, dass die Behandlung mit Cannabis bei Epilepsie bereits aus dem Mittelalter herrührt. Epileptische Anfälle treten bei der Einnahme von Cannabinoiden nicht mehr so häufig auf. Dies zeigen bereits mehrfach epidemiologische Studien. Man stellte Versuche an Tieren an und konnte eine akute antiepileptische Wirkung nachweisen. Ebenso erforschte man, dass früh eingenommene Cannabinoide bereits vorsorgen, epileptische Anfälle zu verhindern. Diese entwickeln sich dann nicht so oft oder abgemildert.
Cannabinoide wirken außerdem neuroprotektiv gegenüber diversen Noxen und schützen, wie man annimmt, auch das Gehirn vor einer exzessiven Freisetzung von Glutamat im Rahmen epileptischer Anfälle. Bei einigen Patienten zeigt sich eine gute antikonvulsive Wirkung.
Es sind mehr als 400 Bestandteile der Cannabispflanze (Cannabidoide) bekannt. Einige Bestandteile davon, insbesondere Δ9-THC, CBD, CBN, 11-OH-Δ9-THC und D8-THC wirken krampflösend. Dies ist ein Ergebnis der neueren Forschung. So kann man Epileptikern empfehlen, Cannabidoide vorbeugend einzunehmen.
Um die Anfallshäufigkeit zu senken, bzw. die Schwere der Anfälle zu mildern, ist CBD (Cannabidiol) als auch THC (Tetrahydrocannabinol) gefragt. Die besten Effekte werden durch eine kombinierte Gabe von CBD sowie THC erzielt. Bei Kindern sollte auf THC, das sich psychoaktiv verhält, verzichtet werden. Derzeit erwägen Ärzte im Einzelfall den Einsatz von Cannabinoiden, besonders dann, wenn andere Behandlungsmethoden nicht genügend greifen. Bei Resistenz gegenüber pharmakologischer Epilepsie-Behandlung und nach umfassender Beratung über alle möglichen Therapieformen, greifen Mediziner dann doch nicht so selten auf Cannabinoide zurück.
Studienergebnisse – Cannabidiol bei therapieresistenter Epilepsie
Es gibt inzwischen einige Studien um die Wirkung, Sicherheit und Verträglichkeit von Cannabis bei Epilepsie-Formen. In 11 Epilepsiezentren in den USA wurden mit Patienten im Alter von 1-30 Jahren, deren Erkrankung sich hartnäckig und behandlungsresistent zeigte, eine Open-Label-Studie durchgeführt.
- Man verabreichte den Patienten orales Cannabidiol in unterschiedlicher Stärke, je nach Studienort. Die motorischen Anfälle der Studienteilnehmer reduzierten sich median im Laufe einer 12-wöchigen Behandlungsdauer um 36,5%. Die Finanzierung der Studie lief über GW Pharmaceuticals, Epilepsie-Therapieprojekt der Epilepsie-Stiftung, Finding a Cure for Epilepsy and Seizures.
- Ein brasilianischer Forscher führte eine Meta-Analsye durch, die sich auf mehrere klinische Studien bezieht. Diese fokussierte sich auf die refraktäre Epilepsie. Es wurde die Behandlung mit CBD analysiert. Die Behandlungsdauer lag zwischen drei Monaten bis hin zu zwölf Monaten. Die Anfallshäufigkeit reduzierte sich bei zwei Dritteln der Patienten.
- In einer Studie in Kanada konnte man desweiteren die antikonvulsiven Eigenschaften von THC als auch von CBD nachweisen.
- Natürlich interessierte man sich auch für die möglichen Nebenwirkungen, sowie für die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Hierzu stellten Forscher aus Alabama fest, dass Nebenwirkungen überschaubar sind und die Verträglichkeit von Cannabis als recht hoch gewertet werden kann. Zu möglichen Nebenwirkungen zählen Durchfall und ein erhöhtes Schlafbedürfnis.
- Man stieß auf Wechselwirkungen mit Clobazam, Topiramat, sowie mit Rufinamid. Hier gilt es, sich mit dem Arzt abzusprechen und das Nutzen-Risiko im speziellen Fall abzuwägen.
Für die Behandlung von Epilepsie wird häufig auf das Cannabis-Medikament Epidiolex® verwiesen. Dessen Wirksamkeit hat sich gezeigt bei:
- Dravet-Syndrom
- Lennox-Gastaut-Syndrom
Es enthält kein THC, sondern nur CBD. Eine psychoaktive Wirkung ist also nicht zu befürchten. Der Hersteller des Cannabis-Medikaments ist GW Pharmaceuticals.
Um medizinisches Cannabis bei Epilepsie einzusetzen, benötigt man ein Rezept vom Arzt, dies ist seit 2017 möglich. Allerdings ist eine Kostenübernahme der Krankenkasse nur bei sehr klarer Indikation zu erwarten.
Für Patienten, Laien und Interessierte, die Informationen suchen, bietet der Hanfverband ein Forum an, in dem man sich über Cannabis austauschen kann. [1] Desweiteren stellt die Cannabinoid Medicines – International Assoziation for Cannabinoid Medicines eine Plattform bereit. Über diese kann man sich neueste Informationen aus der Wissenschaft holen. [2]