CBD und häufiger noch medizinisches Cannabis werden schon länger als Schmerzmittel verwendet. Hierfür gibt es einige gute Gründe. Es stellt sich die Frage, wie genau CBD Schmerzen dämpft. Welche Wechselwirkungen liegen diesem Effekt zugrunde? Damit man wirklich verstehen kann, wie ein bestimmter Wirkstoff funktioniert, muss man sich mit den Wechselwirkungen im Detail auseinandersetzen.
Was kann CBD?
CBD ist nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entkrampfend, anti-epileptisch, antipsychotisch und angstlösend. Über antioxidative, entzündungshemmende sowie nervenschützende und antibakterielle Eigenschaften verfügt das CBD ebenfalls, jedoch nur in Bezug auf bestimmte Keime. Weithin bekannt ist darüber hinaus, dass CBD Übelkeit vermindern kann und das Risiko für Diabetes reduziert. Jeder dieser Eigenschaften liegt dabei mindestens eine molekulare Reaktion zugrunde. Erst wenn man diese kleinsten Reaktionen genau kennt, kann man den Wirkstoff nutzen, da man ihn gegebenenfalls manipulieren und anpassen kann.
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Im Falle von CBD hat das dazu geführt, dass das Cannabinoid gegen zahlreiche neurodegenerative Erkrankungen eingesetzt wird. Zu diesen Krankheiten zählen Parkinson, Alzheimer, Huntington Disease oder auch die amyotrophe Lateralsklerose. CBD ist also tatsächlich ein Allrounder. Nun können wir uns der Frage widmen, wie genau CBD bei Schmerzen vorgeht, hierfür sollten wir aber erst verstehen, was genau hinter Schmerzen steckt.
Über die Arten von Schmerzen
Schmerzen werden über das zentrale Nervensystem weitergeleitet. Dementsprechend sind hauptsächlich Neuronen daran beteiligt, Schmerzsignale auszutauschen und weiterzuleiten. Neuronen kommunizieren auf elektrische und auf chemische Weise. Eine elektrische Art und Weise, Informationen auszutauschen, wären die Aktionspotenziale. Diese sind jedoch häufig mit chemischen Reaktionen wie der Freigabe von Neurotransmittern in den synaptischen Spalt verbunden. Chemische Signale werden auch über Hormone übertragen, welche von einer Drüse im Körper ausgeschüttet werden und anschließend durch den ganzen Körper zu ihrem Zielort wandern. Neuronen können jedenfalls auf unterschiedliche Arten und Weisen miteinander kommunizieren.
Bei Schmerzen kommunizieren Neuronen miteinander, indem ein Aktionspotenzial auftritt. Dieses ist eine gewisse Menge Elektrizität, die vom Neuron freigesetzt wird. Dabei sorgt das Aktionspotenzial dafür, dass Neurotransmitter in den synaptischen Spalt abgeworfen werden. Der synaptische Spalt ist die Schnittstelle von zwei Neuronen, welche extra für den Tausch von Neurotransmittern gemacht ist. Dabei nennt sich das Neuron, von welchem die Neurotransmitter ausgingen, präsynaptische Zelle. Das Neuron, welches die Neurotransmitter anschließend aufnehmen durfte, nennt sich postsynaptische Zelle.
Es hält ganz vom Neurotransmitter ab, ob auf das postsynaptische Neuron eine anregende oder hemmende Wirkung ausgeübt wird. Bei einer anregenden Wirkung nimmt das Neuron positiv geladene Calciumionen auf und wird dadurch immer positiver. Im Falle der hemmenden Wirkung jedoch strömen negativ geladene Chloridionen in das Neuron, woraufhin dieses immer negativer wird.
Stellt sich nur noch die Frage, wie chronische Schmerzen entstehen. Wenn chronische Schmerzen vorliegen, dann aufgrund von übererregten Neuronen. Diese übererregten Neuronen sind andauernd angeregt und feuern daher immer Informationen durch den Schmerzweg über den Rücken zum Gehirn. Die Neuronen tauschen also durchgehend ihre Informationen aus und man selbst verspürt Schmerzen. CBD kann auf die Aufnahme bzw. Abgabe von Chlorid- und Calciumionen Einfluss nehmen. CBD stumpft also diese Neuronen ab, verhindert den Austausch der bereits genannten Ionen und sorgt dafür damit, dass weniger Schmerzen vernommen werden.
Nicht zu vergessen – die Glycinrezeptoren
Glycin Rezeptoren zählt man zu den sogenannten primären Rezeptoren, welche sich im Rückenmark befinden. Sie haben darauf Einfluss, Ionenkanäle zu öffnen, damit Chloridionen in das Innere des Neurons gelangen können. Die Chloridionen sorgen dafür, dass aufgrund ihrer negativen Ladung kein Aktionspotenzial entfalten wird. Damit dieser Chloridkanal geöffnet wird, müssen sage und schreibe 3 Glycinmoleküle an einen einzigen Rezeptor binden. Neueste Forschungsergebnisse legen jedoch den Schluss nahe, dass man den Effekt von den Glycinrezeptoren triggern bzw. verstärken kann, indem man andere Moleküle verwendet.
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Ein Beweis erfolgt durch eine Studie aus dem Jahr 2012, welche im Journal of Experimental Medicine veröffentlicht wurde. Die Forscher induzierten dabei ein entzündungserregendes Mittel in die hinteren Pfoten von Mäusen. Anschließend verabreichte man ihnen ein Derivat von CBD, also einen CBD-Abkömmling. Am Ende stellte sich heraus, dass chronische Entzündungen sowie die neuropathischen Schmerzen der Mäuse tatsächlich reduziert werden konnten.
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Interessanterweise stellt man ebenfalls fest, dass sich keine analgetische Toleranz ausbildete, die Mäuse mussten also nicht immer mehr CBD für denselben analgetischen Effekt konsumieren. Diese Toleranz tritt beispielsweise beim Konsum von Cannabis gegenüber dem THC auf, weshalb regelmäßige Konsumenten immer mehr zu sich nehmen müssen, um dieselbe psychoaktive Wirkung zu erfahren. Es ist jedoch praktischer, dass dies bei der analgetischen Verwendung nicht passiert, es schont die Geldbörse und den eigenen Körper.
Weitere Erkenntnisse
Zu den Glycinrezeptoren soll noch gesagt sein, dass CBD auf die entsprechenden Rezeptoren im Rückenmark der Mäuse einwirkte. Folglich sorgte das Cannabidiol dafür, dass in die Neuronen des Rückenmarks immer mehr Chloridionen gelangen, wodurch die Schmerzen dort unterbunden wurden. Die Schmerzen wurden also nicht am jeweiligen Ursprung gestillt, sondern auf dem sogenannten Schmerzweg vom Rückenmark zum Gehirn.
Über die schmerzstillenden Eigenschaften von THC und CBD gibt es eine Menge weiterer Forschung. So üben beide Cannabinoide zusammen einen ganz besonderen Einfluss auf die Calciumkanäle aus. Sie verhindern einfach, dass sich diese öffnen könnten, der Kanal schließt sich also komplett ab. Dadurch können keine positiv geladenen Ionen, wie beispielsweise Calciumionen, in das Neuron gelangen und ein anregendes Aktionspotenzial freisetzen.
2010 untersuchte eine Studie, die im Canadian Medical Association Journal veröffentlicht wurde, die Wirksamkeit von CBD bei der Schmerzlinderung. Untersucht wurden Patienten, die an posttraumatischen oder postoperativen neuropathischen Schmerzen litten. Die Untersuchung lief zufällig über einen Zeitraum zwischen 4 und 14 Tagen. Ebenfalls komplett zufällig verabreichte man den Patienten THC in mehreren Dosen von 0 % zu 2,5 %, 6 % und 9,4 %. Anschließend Maßen die Forscher bestimmte Werte ab, darunter die durchschnittliche Schmerzintensität, den Schlaf der Patienten, ihre Stimmung und ihre Lebensqualität.
Die Verwendung von THC an und für sich hilft bereits, jedoch nicht allzu viel. So gab es keine signifikante Veränderung bei der Schmerzlinderung. Angekommen bei der höchsten Konzentration THC verringern sich die Schmerzintensität und der Schlaf verbessert sich ebenfalls. Selbstverständlich ohne dabei die Lebensqualität des Patienten zu verschlechtern. Besser wäre es jedoch, wenn man ein Spray wie in der Studie aus dem Jahr 2013 aus dem European Journal of Pain verwenden würde. Hier verwendete man ein Spray, welches THC und CBD in sich vereinigte.
Untersucht wurde dabei, wie sehr die Kombination periphere neuropathische Schmerzen lindern konnte. Man suchte sich extra therapieresistente Patienten ein, bei denen sonst nichts geholfen hat. Das Spray aus THC und CBD führte zu einer klaren und signifikanten Verbesserung der Schmerzen und der Schlafqualität. Darüber hinaus empfanden die Patienten die Therapie in der Regel als angenehm, die Versuchsleiter konnten keine Ängste in Bezug auf die Therapieform wahrnehmen, sie war einwandfrei für die Patienten.
Über Entzündungen zu den Schmerzen
Aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften entsteht ein interessanter Effekt. Wenn man an einer Krankheit leidet, die aus einer Entzündung heraus entstanden ist, kann CBD im erhöhten Maße dabei helfen, die Schmerzen zu vermindern. Das Cannabinoid trägt starke entzündungshemmende Eigenschaften in sich, die schon von mehreren Instituten belegt sind und als offiziell anerkannt gelten. Wenn nun einer Krankheit eine Entzündung zugrunde liegt, so wird die Entzündung zu einem großen Teil für die Schmerzen verantwortlich sein.
Wer nun CBD konsumiert, sorgt zum einen dafür, dass Schmerzsignale nicht mehr weitergeleitet werden können und dass dadurch bereits die Schmerzen gemindert werden. Durch seine entzündungshemmende Eigenschaft jedoch übt das CBD Einfluss auf die Entzündung selbst aus, also auf den Herd der Krankheit. Indem nun die Entzündung reduziert wird, verschwinden selbstverständlich die Schmerzen in ähnlichem Maße. Dadurch werden die Schmerzen auf gleich zwei Arten und Weisen reduziert, wodurch man sich meist schneller von einer Krankheit erholt.
Der Vollständigkeit halber wollen wir uns auch die Reaktionen anschauen, die den entzündungshemmenden Eigenschaften zugrunde liegt. So hemmt CBD zum einen die Wiederaufnahme und den Abbau von Anandamid. Anandamid ist ein körpereigenes Cannabinoid, also ein Endocannabinoid. Das Anandamid, zusammen mit weiteren Botenstoffen, wie TNF-α, NF-kB, IL-6 und IFN-γ vermitteln Entzündungen bzw. sind sie an chronischen Entzündungen beteiligt. Indem CBD auf diese einwirkt, sorgt es dafür, dass die Bekämpfung der Entzündung geordneter und zielgerichteter erfolgen kann, wodurch sie letzten Endes schneller verschwindet. Hier erscheint es wichtiger denn je, zu bedenken, dass immer zahlreiche Gründe für die entzündungshemmende Eigenschaft verantwortlich sind.
So aktiviert CBD noch den Vanilloid-Rezeptor im Körper. Dieser ist verantwortlich für die Steuerung einiger Entzündungsbotenstoffe, wodurch mehr oder weniger dieselbe Reaktion erfolgt wie zuvor. Die Aktivierung von einigen Immunzellen wie beispielsweise die bekannten B- oder T-Zellen wird durch Cannabidiol verlangsamt. Die erwähnten Zellen sorgen dafür, dass eine autoimmunbedingte Entzündung bestehen bleibt, dass also eine Entzündung bestehen bleibt, die vom körpereigenen Immunsystem ausgeht.
Eine letzte Eigenschaft des CBDs ist es, die Apoptose, also den Zelltod in Immunzellen auszulösen. Das geschieht jedoch nur bei Immunzellen, die sich einer chronischen Entzündung verschrieben haben.
CBD als perfektes Medikament
Als Medikament bzw. Wirkstoff ist das Cannabidiol herausragend. Es erfüllt bestimmte Zwecke, die wir ganz zu Anfang dieses Artikels beschrieben haben. Dabei ist anzumerken, dass CBD nicht psychoaktiv wirkt. In legalen Präparaten müssen weniger als 0,2 % des psychoaktiven THCs enthalten sein, womit es komplett ausgeschlossen ist, dass eine psychoaktive Wirkung entstehen kann. Darüber hinaus bildet der Körper keine Abhängigkeit gegenüber dem Cannabidiol aus. Bei den meisten anderen Schmerzmitteln kann das sehr wohl der Fall sein, insbesondere Opiate bilden sehr starke Süchte aus. Indem man einfach CBD konsumiert, geht man nicht einmal die Gefahr ein, eine Abhängigkeit zu entwickeln.
Darüber hinaus ist der Wirkstoff CBD an und für sich ungefährlich. Erst bei sehr hohen Überdosierungen können Nebenwirkungen in Erscheinung treten. Typische Nebenwirkungen sind beispielsweise Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und dergleichen. Wenn man sich auch nur grob an die vorgeschriebenen Dosen hält, dürfte dergleichen nie passieren. Wenn jedoch solche Nebenwirkungen in Erscheinung treten sollten, muss man lediglich die Dosis ein wenig herunterschrauben und alles regelt sich wie von selbst. Langzeitschäden können durch den Konsum von CBD absolut nicht entstehen.
Man sollte sich ebenfalls vergegenwärtigen, dass das CBD ein legaler Wirkstoff ist. Man kann CBD Produkte zwar auch von der Apotheke beziehen, für Einsteiger lohnt es sich jedenfalls, Produkte aus dem Internet zu kaufen. Diese sind qualitativ keineswegs schlechter, die Produkte aus der Apotheke empfehlen sich lediglich dann, wenn man die Kosten von der Krankenkasse getragen bekommen will.
Opiate, adieu!
Früher hat man relativ häufig mit Opiaten gearbeitet. Hier gibt es stärkere und schwächere Formen, die mehr oder weniger bedenklich sind. Fest steht jedenfalls, dass Opiate schnell eine sehr starke Abhängigkeit hervorrufen können, da sie starken Einfluss auf das Belohnungssystem nehmen. Medizinisches Cannabis und CBD machen genau das nicht, wodurch die Chance auf eine körperliche Abhängigkeit bei null liegt.
Indem einige Patienten mit Opiaten therapiert wurden, hat man ihr komplettes Leben zerstört, da sie fortan als Drogensüchtige leben mussten. Im Jahr 2016 gab das US-Gesundheitsministerium noch an, dass täglich 130 Menschen an einer Überdosis von Opiaten gestorben sind. Indem man Cannabis legalisiert hat, sank diese Todesrate um 25 %. Cannabis rettet Leben, lindert Schmerzen und bekämpft Entzündungen. Das ist jedoch nur ein kleiner Bruchteil der Eigenschaften.