Das Lennox-Gastaut-Syndrom (LGS) ist eine sehr schwer zu behandelnde Form von Epilepsie, die im Kindesalter auftritt. Epileptische Anfälle entstehen durch unkontrollierte Impulse der Nervenzellen. Eine Epilepsie verläuft von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Epilepsien werden, um sie leichter beschreiben zu können, in Gruppen zusammengefasst. Eine Möglichkeit hierzu bietet das Einteilen in Syndrome. Beim LGS Syndrom treten oft mehrere Anfallsformen im gleichen Zeitraum, sowie einige Anfälle am Tag und häufig auch in der Nacht auf.
Außerdem unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Formen der Epilepsie: konvulsive und nicht-konvulsive Epilepsieformen. Zwei Drittel aller epileptischen Anfälle sind konvulsiver, das restliche Drittel ist nicht-konvulsiver Natur. Beim konvulsiven Status sind Krämpfe im Vordergrund, beim nicht-konvulsiven andere Symptome.
Die Behandlung des Lennox-Gastaut Syndroms
Bei einer Behandlung des LGS Syndroms wird hauptsächlich mit anfallsunterdrückenden Medikamenten wie „Antiepileptika“ oder „Antikonvulsiva“ gearbeitet. Es ist noch unklar, welche Medikamente oder Kombinationen die beste Wirkung erzielen. Es dauert einige Zeit bis der behandelnde Arzt eine Medikamentenkombination findet, die hinsichtlich der Wirksamkeit und Verträglichkeit optimal ist. Daher erfordert diese Suche von allen Beteiligten viel Geduld.
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CBD als Behandlungsmethode – warum CBD statt Medikamente?
Erst vor kurzem entdeckte man mithilfe einer Studie, die an vierundzwanzig klinischen Standorten in den USA, den Niederlanden und Polen durchgeführt wurde, die heilsame Wirkung von CBD im Kampf gegen das Lennox-Gastaut-Syndrom. Für die Studie wurden 171 Probanden ausgewählt, die zuvor erfolglos mit mindestens zwei Antiepileptischen Medikamenten behandelt wurden.
86 Probanden erhielten das CBD-haltige Medikament Epidiolex, die anderen 85 Probanden erhielten Placebos. In der Studie wurden die Stürze in der Zeit gemessen, bevor das Medikament verabreicht wurde und mit den Ergebnissen während der medikamentösen Behandlung verglichen.
Im Laufe der Studie zeigte sich, dass die Probanden, die CBD zu sich nahmen, deutlich seltener stürzten als diejenigen, die Placebos bekamen. Im Vergleich zum Zeitraum vor der Studie konnten erheblich weniger Stürze beobachtet werden. Für die Patienten ist Epidiolex die ideale Alternative zu antiepileptischen Medikamenten, da es auf dem pflanzlichen CBD basiert und nicht in Verbindung mit anderen Medikamenten eingenommen werden muss.
CBD gegen das LGS Syndrom: Fachliteratur
Das Ergebnis der Studie ist bahnbrechend – doch nicht nur das, die Studie wurde in der hoch angesehenen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht. Auch deutschsprachige Fachzeitschriften, unter anderem das „Deutsche Ärzteblatt“ und die „Pharmazeutische Zeitung“, veröffentlichten Berichte über die besagte Studie. Dies zeigt, dass CBD mehr und mehr von der Medizin wahrgenommen wird und man dessen Potential anerkennt.
„Die Veröffentlichung dieser positiven Ergebnisse ist ein Meilenstein für alle Betroffenen der Krankheit und wir haben guten Grund zur Annahme, dass bald eine neue Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung stehen könnte“, so Christina Sanlnocencio, Geschäftsführerin der „Lennox-Gastraut-Foundation“.
Medikamente mit CBD warten auf Freigabe durch die Behörden. Dies ist auch das Ziel für „GW Pharmaceuticals plc“. Nach Ende der Studie wurden in den USA und der EU Anträge zur Genehmigung des Medikaments eingereicht. In den USA wurde das Medikament bereits Ende Juni dieses Jahres von der US-Bundesbehörde für Lebens- und Arzneimittel zugelassen. In der EU rechnet man mit einer Entscheidung bis Anfang 2019.
Bereits im Herbst 2018 soll das Medikament in den USA auf den Markt kommen. Die Entscheidung der USA zeigt, wieviel Hoffnung auf die medizinische Verwendung von CBD zur Behandlung von Epilepsie gesetzt und welches enorme Potential in eben jener Behandlungsmethode gesehen wird.