Senioren sind nicht alle mit den Entwicklungen im Know-How um die Cannabispflanze vertraut. Für viele ist es noch eine Droge, die sie mit Kokain und Heroin in einen Topf werfen. Erfreulich also, dass dennoch zunehmend auch die ältere Generation ihr Interesse an Cannabidiol (CBD) entdeckt.


Da CBD legal verfügbar ist und ein großes Potenzial für die Gesundheit birgt, versuchen viele die Möglichkeiten des Cannabinoids bei allerlei Beschwerden auf eigene Faust zu erkunden. Für gewöhnlich werden in den Selbstbehandlungen kleinere Leiden behandelt, das ist auch richtig so. Doch in der Forschung geht man auch die schweren Erkrankungen an, bei denen CBD therapeutisch wertvoll sein kann, so zum Beispiel bei der Parkinson-Krankheit.

Was ist Parkinson?

Die Parkinson-Krankheit (PD) ist eine chronische, fortschreitende neurodegenerative Erkrankung. Ein Hauptmerkmal der PD ist die Degeneration von dopaminhaltigen Neuronen, die zu den typischen motorischen Symptomen führt, die bei Parkinson Patienten beobachtet werden. Die Symptome, die sich im Laufe der Erkrankung darstellen sind das typische Zittern, welches sich mit der Zeit verstärkt, Beeinträchtigung der Sprach- und Schreibfähigkeit, verlangsamte Mobilität, Muskelsteifheit, Haltungsschäden und Gleichgewichtsstörungen. Die Parkinson-Krankheit gilt als unheilbar. Es wird aber seit geraumer Zeit angenommen, dass Cannabinoide einige positive Effekte bei der Behandlung von Parkinson erzielen können. In Tierversuchen wurde beim Einsatz von Cannabinoiden eine neuroprotektive Wirkung gegen die Erkrankung nachgewiesen.

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Was macht Cannabidiol für die Behandlung von Parkinson interessant?

Das Endocannabinoid-System erfüllt einige wichtige Funktionen im Immunsystem und spielt auch eine Rolle für diverse Hirnfunktionen. Es reguliert die Sekretion von Hormonen, die mit der Reaktion des Körpers auf Stress und seinen Fortpflanzungsfunktionen zusammenhängen. Die beiden wichtigsten Rezeptoren dieses Systems nennt man CB1 und CB2. Mittlerweile weiß man, dass das Endocannabinoid-System einen großen Teil der physiologischen Funktionen unseres Körpers beeinflussen kann. Zu diesen gehören die Motorik, der Schmerz, die Stimmung, das Ernährungsverhalten und die Geistestätigkeit.

Bei der Parkinson-Krankheit werden die meisten dieser Körperfunktionen beeinträchtigt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass man durch den gezielten Einsatz von Cannabinoiden auch die Parkinson-Symptomatik positiv beeinflussen kann. Wenn CBD an die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems bindet, zum Beispiel nach der Einnahme eines CBD-Öls, würde das die Produktion von Dopamin anregen. Und Dopamin hemmt nachweislich die Symptome der Parkinson-Krankheit.

Gibt es Belege für die Wirksamkeit von CBD bei Parkinson?

Die Erkenntnisse in Bezug auf das Potenzial von CBD zur Behandlung der Parkinson-Krankheit sind noch relativ neu. Auch wurden noch nicht viele belastbare Ergebnisse von Studien veröffentlicht. Die, die es gibt, zeigen jedoch, dass der Einsatz von CBD einige der Symptome wie Schlafstörungen, Psychosen und Bewegungseinschränkungen tatsächlich lindern könnte. Einer aktuellen Studie zufolge zeigt sich eine Dosierung 75 mg bis 300 mg CBD als sehr wirksam bei der Behandlung von Schlafstörungen. Ein verbesserten Schlafzyklus bedeutet eine höhere Lebensqualität.

Im späteren Verlauf der Parkinson-Krankheit entwickeln sich häufig psychotische Symptome. Die Patienten leiden unter Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Diese könnten durch eine kleine Dosis CBD reduziert werden. Entzündungen im Gehirn verursachen eine verminderte Produktion von Dopamin. Eine Behandlung der Entzündungsherde könnte die Dopamin-Ausschüttung anregen und damit einige Beschwerden mindern.

Dadurch kann das Fortschreiten der Erkrankung nachhaltig verlangsamt werden. In einer Studie von 2017 wurde festgestellt, dass CBD einen Rezeptor blockiert, der GPR6 genannt wird. Dieser Rezeptor verursachte einige Bewegungseinschränkungen bei Parkinson-Patienten. Hier konnte etwas Mobilität wieder gewonnen werden.

Kann man als Parkinson-Patient jetzt einfach CBD einnehmen?

Für einen effektiven therapeutischen Einsatz von CBD gegen Parkinson ist die medizinische Forschung noch nicht bereit. Hier müssen noch einige präklinische und klinische Studien durchgeführt werden. Doch alle Anzeichen sind da, dass man mit CBD bei der Parkinson-Erkrankung einiges bewirken kann. Ob Parkinson-Patienten, die regelmäßig Medikamente einnehmen, sich zusätzlich mit CBD-Ölen etwas Gutes tun können, sollte der behandelnde Arzt entscheiden. Von nicht ärztlich begleiteten Behandlungen ist dringend abzuraten. Dass man mit CBD etwas falsch machen kann, ist aufgrund der guten Verträglichkeit aber unwahrscheinlich.