In der Übertragung der zweiten Runde des Masters 2019 konnte man etwas Kurioses beobachten: Phil Mickelson zog ein Fläschchen aus seiner Golftasche und tropfte sich mit einer Pipette Flüssigkeit in den Mund.
Mickelson benutzte CBD-Öl. 2018 wurde Cannabidiol von der Welt-Ani-Doping-Agentur WADA von der Liste der verbotenen Substanzen gestrichen. Seitdem gehen immer mehr Profigolfer mit ihrem Konsum an die Öffentlichkeit. Zahlreiche Profis, darunter Bubba Watson, Scott McCarron, Brandt Jobe, Charley Hoffman und Morgan Hoffmann, haben mittlerweile lukrative Werbeverträge mit CBD-Herstellern abgeschlossen.
Cannabidiol (CBD) ist eine nicht-psychoaktive Substanz und einer von über 100 natürlichen Inhaltsstoffen der Cannabispflanze. Obwohl der Wirkstoff noch nicht ausreichend erforscht ist, um irgendwelche Wirkversprechen abgeben zu können, gilt Cannabidiol als sicher.
Im Gegensatz zu THC erzeugt es keine psychoaktive Wirkung. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das medizinische Potenzial des Cannabinoids Schmerzen und Entzündungen lindern und Wohlbefinden sowie Konzentration steigern kann. Kein Wunder, dass auch Sportler diese nützlichen Eigenschaften nutzen wollen. Wie wir sehen werden, passen Cannabidiol und Golf besser zusammen als gedacht.
CBD für die Steigerung der mentalen Leistungsfähigkeit
Golfer können CBD aus unterschiedlichen Gründen verwenden, zum Beispiel, um sich auf ihr Spiel und den Kurs zu konzentrieren.
Beim Golf geht es nicht nur um körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch darum, zu einem bestimmten Zeitpunkt höchst konzentriert zu sein. Das richtige Maß an Konzentration kann dabei den Unterschied zwischen einem Topping des Balls oder einem Ass machen. Experten gehen davon aus, dass es einen starken Zusammenhang zwischen der Wirkung von CBD und den Ursachen für Konzentrationsschwäche geben kann. Dazu zählen zum Beispiel ein unausgewogener Schlafrhythmus und Angstzustände. Zwei Schlüsselfaktoren, die viel damit zu tun haben, wie konzentriert man einen Ball abschlagen kann.
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In einer Studie, die von dem Schweizer Pharmaunternehmen Phytocon GmbH in Auftrag gegeben wurde, untersuchten Wissenschaftler die Auswirkungen von CBD auf den Schlaf. 66,7 % der Teilnehmer, die einen Monat lang eine CBD-Kapsel einnahmen, gaben an, dass sich ihre Schlafqualität und -quantität verbessert habe. Es versteht sich von selbst, dass wir uns besser konzentrieren können, wenn wir ausgeruht sind. Mediziner empfehlen sechs bis acht Stunden Schlaf pro Nacht.
CBD für die Behandlung von Verletzungen
Auf der anderen Seite kann CBD auch die Regeneration nach intensiven Trainingseinheiten oder Verletzungen unterstützen.
Von der Überlastung des Handgelenks der Führhand bis hin zur Zerrung der Schulter, Golfverletzungen sind keine Seltenheit, insbesondere bei Profispielern, die mehr als 300 oder sogar 500 Bälle pro Tag schlagen. Schmerzen können sowohl durch häufiges Spielen als auch von Problemen mit der Schwungmechanik ausgelöst werden. Für viele Spieler ist es deshalb wichtig, die körperliche und mentale Belastung einer Runde Golf zu reduzieren.
Während die richtige Technik sicherlich zur Verringerung von Verletzungen beitragen kann, könnten CBD-Topika in dieser Hinsicht ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. CBD-Muskelbalsams oder eine CBD-Hautcreme kann Verspannungen lösen und verhärtete Muskeln wieder geschmeidig machen. Unsere Haut enthält viele Cannabinoid-Rezeptoren, durch die der menschliche Körper auch von topisch aufgetragenen Cannabinoiden profitieren kann. Der Vorteil von Cremes und Salben ist, dass sie lokal an der betroffenen Stelle wirken. Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Cannabidiol können überlastete Gelenke und Muskeln unterstützen.
CBD Produkte für den Golfer:
Im Jahr 2018 wurde CBD von der Liste der verbotenen Substanzen gestrichen. Seitdem haben sich viele Golfsportler zur Anwendung von Cannabidiol bekannt. Einer davon ist Profigolfer Billy Horschel.
Als seine Leistung 2019 knapp sechs Monate lang nicht für einen Platz unter den Top 8 reichte, versuchte es der viermalige Gewinner der PGA-Tour mit CBD-Produkten. Was zunächst als Reaktion auf die enttäuschende Leistung bei den British Open im Juli 2019 begann, wurde für Horschel ein fester Bestandteil seines Spiels.
In der Tat konnte er sich in der restlichen Jahreshälfte deutlich steigern und konsequent sehr gute Leistungen zeigen. Der 2014 FedEx Cup-Gewinner ist davon überzeugt, dass CBD-Produkte zur Rückkehr zu seiner Topform beigetragen haben. Cannabidiol habe ihm dabei auf verschiedene Arten geholfen.
Schmerzempfinden mithilfe von CBD verlernen
„CBD ist ein Cannabinoid. Sie sind in der Lage, die Schmerzweiterleitung an das Gehirn zu unterbinden. So kann der über längeren Zeitraum erlernte Schmerz wieder verlernt werden“, schildert Katharina Farber, Heilpraktikerin und Autorin für Arzneimittelfakten.de.
Herschel gehört zu einer wachsenden Gruppe von Tour-Mitgliedern, die Marketingverträge mit CBD-Unternehmen haben und Produkte mit dem Wirkstoff aus der Hanfpflanze bewerben. Zu ihnen zählen auch Bubba Watson, zweifacher Masters-Champion sowie Scott McCarron, der amtierende Schwab-Cup-Sieger auf der Champions Tour. Die Partnerschaften sind nicht nur gute Werbung für CBD-Hersteller, sondern könnten auch einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Cannabis und Hanf wieder in der Gesellschaft zu etablieren. Die Befürwortung durch angesehene Spieler könnte außerdem bewirken, dass die Verwendung von CBD in der konservativen Welt des professionellen Golfsports zunehmend akzeptiert wird.
Unser körpereigenes Endocannabinoid-System sorgt dafür, dass der menschliche Körper den Wirkstoff überhaupt aufnehmen können. Es besteht aus einer Vielzahl von Rezeptoren, die über den gesamten Körper verteilt sind und in wichtigen Organen vorkommen. Cannabidiol entfaltet seine Wirkung durch die Interaktion mit einem Teil dieser Rezeptoren und sorgt so zum Beispiel dafür, dass Schmerzen anders wahrgenommen werden.
Bevor die Saison aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen wurde, zog sich Horschel eine Knöchelsehnenverletzung zu, die er mit einer CBD-Creme behandelte. „Es erlaubt Dir, Dich besser zu erholen und Schmerzen auf eine natürlichere Art und Weise zu überwinden“, erklärt er.
Laut Herschel gebe es nur eine Schmerztherapie, die besser sei und diese sei allen Spielern unfreiwillig auferlegt worden: Ruhe.