Der Darm ist eines unserer wichtigsten Organe. Eine gesunde Darmflora ist maßgeblich an unserem allgemeinen Wohlbefinden beteiligt. Ist der Darm geschwächt, beeinflusst das den gesamten Organismus und unsere Gesundheit. Studien bestätigen die wichtige Rolle des Endocannabinoid-Systems für einen gesunden Darm und eine gute Verdauung. Kann CBD unseren Darm schützen und welche Rolle können Cannabinoide wie CBD bei der Behandlung von Darmerkrankungen spielen?
Hippokrates wusste es bereits: „Alle Krankheit beginnt im Darm“. Und damit hatte er vollkommen recht. Die Bedeutung unseres Darms geht weit über die Grundfunktion der Verdauung von Nahrung, um Nährstoffe freizusetzen, hinaus. Der Darm enthält unzählig viele Bakterien, Parasiten, Pilze und andere Teile des sogenannten Mikrobioms, das einen entscheidenden Beitrag zu unserer Gesundheit liefert.
Aufbau des Darms
Im Grunde besteht unser Darm aus zwei Komponenten – Dünndarm und Dickdarm. Der Dünndarm nimmt Nährstoffe aus der Nahrung auf und leitet sie an wichtige Stellen im Körper weiter. Zudem wird dort Wasser aus der Nahrung entzogen und unserem Körper zur Verfügung gestellt. Durch Millionen von Ausstülpungen wird die Oberfläche erhöht und es steht mehr Fläche zur Wasseraufnahme zur Verfügung.
Der Dickdarm ist für unseren Stuhlgang verantwortlich und steuert den Wasser- und Elektrolythaushalt. Dort werden der bereits verdauten Nahrung ebenfalls Wasser, wichtige Mineralstoffe und Vitamine entzogen. Der Darm hat gleich mehrere Aufgaben. Er verdaut Nahrung, löst Nährstoffe und reguliert unseren Wasserhaushalt. Hinzu kommt noch eine weitere überaus wichtige Funktion. Der Darm bildet einen Großteil der Abwehrzellen für das Immunsystem und hat damit einen immensen Einfluss auf unsere Gesundheit.
Darmbakterien
Die Bakterien in unserem Darm sorgen dafür, dass er so viele Aufgaben erledigen kann. In unserem Darm leben eine Vielzahl unterschiedlicher Bakterienstämme. Bei einem gesunden Erwachsenen Menschen sind das mehrere 100 Millionen Bakterien mit ungefähr 500 bis 1000 verschiedenen Bakterienarten.
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Damit sich diese Bakterien wohlfühlen, benötigen sie die richtige Nahrung und bevorzugen Ballaststoffe. Versorgen wir sie mit falscher Nahrung, kann das negative Folgen für uns haben. Die Darmschleimhaut schützt das Organ vor Eindringlingen und produziert Antikörper zur Verteidigung. Wird diese Schutzschicht durch die falschen Nährstoffe geschwächt, schwächt das die Abwehrkraft des Darms.
Entzündliche Darmerkrankungen und Reizdarmsyndrom
Zu den entzündlichen Darmerkrankungen zählen eine Reihe von Krankheiten, die den Magen-Darm-Trakt betreffen. Dabei kommt es zu chronischen Entzündungen, von denen Patienten ein Leben lang betroffen sein können. Schwere und Ausprägung der Symptome sind von der Art der Erkrankung und der Therapie abhängig. Zu den entzündlichen Darmerkrankungen zählen zum Beispiel Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Mikroskopische Colitis.
Eines der häufigsten Probleme mit ist das Reizdarmsyndrom. Die Krankheit kann als Folge entzündlicher Darmerkrankungen auftreten. Stress und Ärger sind oftmals Auslöser für starke Schmerzen und Krämpfe in der Magen-Darm Gegend. Die häufigsten Symptome sind Übelkeit, Bauchschmerzen, Krämpfe, Blähungen, Durchfall aber auch psychische Symptome wie Stimmungsschwankungen, Panikattacken und Angstgefühle können auftreten.
Die Bedeutung des Endocannabinoid-Systems
Im Jahr 2004 erschien ein Artikel [1], in dem analysiert wurde, ob ein Mangel im Endocannabinoid-System mit Erkrankungen wie Migräne, Fibromyalgie oder Reizdarmsynsdrom zusammenhängen könnte. Die Analyse mehrerer Studien brachten die Forscher zu einem eindeutigen Ergebnis. Sie zeigten, dass Fehlfunktionen im Endocannabinoid-System die Gesundheit des Magen-Darm-Traktes schwächen und es dadurch zu Beschwerden kommen kann.
Obwohl sich die meisten Studien mit der Wirkung von Cannabinoiden im Allgemeinen beschäftigen und auch THC mit einbeziehen, gibt es ein paar Daten zur Bedeutung von CBD für die Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora.
Die sogenannte Darm-Hirn-Achse verbindet den Darm mit unserem Gehirn. Bei der Wechselwirkung zwischen Darm, Darmflora und Psyche spielt diese Verbindung eine entscheidende Rolle. Es gibt Untersuchungen, die auf einen Zusammenhang zwischen Körper und Psyche beim Reizdarmsyndrom hindeuten. Man weiß zum Beispiel, dass Reizdarmpatienten eine veränderte Konzentration des Hormons Serotonin besitzen.
CBD bei entzündlichen Darmerkrankungen
In einer Studie aus dem Jahr 2011 [2] wurde die Wirkung von CBD auf diese Verbindung untersucht. Heraus kam, dass die Aktivität von CBD die Schädigung bei entzündlichen Darmerkrankungen mindern kann. Das liegt vor allem an der regulierenden Wirkung auf Gliazellen. Die Gliazellen im Nervengewebe des Darms können Darmentzündungen auslösen und interagieren mit den Zellen des Immunsystems.
Es gibt immer mehr wissenschaftliche Beweise dafür, dass die Beeinflussung unseres Endocannabinoid-Systems eine neue Behandlungsmöglichkeit für Darmerkrankungen sein kann. Insbesondere die kaum vorhandenen Nebenwirkungen machen CBD zu einer interessanten Alternative bei der Behandlung der Symptome des Reizdarmsyndroms.