Eine laute Beleidigung auf der Straße und ruckartige Bewegungen, die man bei keinem Menschen zuvor erlebt hat. Dieses Bild haben die meisten Menschen vom Tourette, es beschreibt jedoch nur die extremen Fälle. Dennoch stellt diese Krankheit für die Betroffenen eine enorme Hürde dar und eben darum soll im Folgenden beschrieben werden, inwiefern Cannabis durch sein Cannabidiol Abhilfe schaffen kann.
Was ist das Tourette-Syndrom?
Beim Tourette-Syndrom handelt sich um eine sogenannte neuropsychiatrische Erkrankung. Sie tritt in Form von Tics ans Tageslicht. Anfänge nimmt diese Krankheit zumeist in der Kindheit. Dabei ist zu beobachten, dass alle jüngeren Kinder eine Phase ihres Lebens mit einigen Tics zubringen, im Normalfall verschwinden diese wieder nach einiger Zeit. Bei jedem zehnten Kind jedoch verstärken sich diese und es entsteht das Tourette-Syndrom.
Glücklicherweise verschwindet diese Erscheinung bei den meisten Menschen nach der Jugend, andere werden jedoch ihr gesamtes Leben von ihr begleitet. Dazu soll erwähnt sein, dass Jungs viermal anfälliger für diese Erkrankung sind als Mädchen. Auch wenn in Deutschland ein gutes Prozent der Bevölkerung von dieser Krankheit betroffen ist, so ist sie in den meisten Fällen gar nicht behandlungsbedürftig, sie behindert den Alltag kaum.
Die Einteilung nach Schweregraden
Das von Gilles-de-la-Tourette entdeckte Syndrom wird in bestimmte Schweregrade eingeteilt. Eine geringe Beeinträchtigung liegt dann vor, wenn das Alltagsleben nicht beeinflusst und das Tourette auch vom Patienten selbst als unproblematisch empfunden wird. Eine mäßige Beeinträchtigung charakterisiert sich dadurch, dass auch Außenstehende die Tics bemerken und diese zu Irritationen führen. Bei einer schweren Beeinträchtigung lassen sich die Ausfallerscheinungen in keiner Weise mehr verstecken und sie behindern das Alltagsleben stark. Diese sind für die Betroffenen in der Regel eine enorme psychische Belastung.
Im Übrigen äußern sich die Tics entweder motorisch oder vokal. Es gibt eine unfassbare Vielzahl an Tics die in Erscheinung treten könne, sie unterscheiden sich von Patient zu Patient.
Zu dieser Krankheit soll noch gesagt sein, dass der Betroffene selbst entscheiden kann, was er daraus macht. So gibt es beispielsweise einen sehr schweren Fall von Tourette. Der Patient kann nicht in seine Küche gehen, ohne irgendwelche Gegenstände durch die Gegend zu schmeißen. Eine Wand ist gespickt mit Dellen und Kratzern, weil er jegliche Gegenstände dagegen schleudert. Ebenso macht er andauernd komische Aussagen und fasst Leute in seiner Umgebung an. Sobald man diesen Menschen sieht, fällt einem auf der Stelle sein Tourette auf.
Dennoch hat es dieser Mensch geschafft, ein hervorragender Chirurg und sogar Pilot zu werden. Während eines chirurgischen Eingriffs treten keinerlei Symptome seiner Krankheit mehr hervor, er verhält sich vollkommen seelenruhig. Anders ist es im Flieger, dort äußert er trotzdem seine normalen Symptome. Dennoch ist er dazu imstande, den Flieger und auch ein Auto unfallfrei zu steuern. Beim Auto beispielsweise nimmt er sehr wohl riskante Manöver vor, wenn sich kein anderes Fahrzeug auf der Straße befindet, einen Unfall hat er dennoch nie gebaut.
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Generell können Betroffene ihre Tics häufig in ungewohnter Umgebung unterdrücken. Sobald diese Menschen jedoch in eine gewohnte Umgebung kommen, wie beispielsweise das eigene Zuhause, so treten die Tics ohne Rückhalt hervor. Emotionale Erregung verstärkt diese im Übrigen, wie bereits aufgezeigt, werden sie durch Konzentration abgeschwächt.
Im Normalfall bilden Patienten von Tourette noch weitere Verhaltensstörungen aus. Zu diesen zählen:
- ADHS
- Zwangsstörungen
- Schlafstörungen
- Depressionen
- Angststörungen
- Soziale Phobien
Die Ursache für das Tourette-Syndrom
Trotz der enormen Bekanntheit dieser Krankheit sind die Ursachen kaum erforscht. Prinzipiell gilt als sichergestellt, dass ein Großteil der Fälle genetisch bedingt sind. So sind die Kinder von Eltern mit Tourette 10 bis 100 Mal anfälliger dafür, selbst diese Krankheit zu entwickeln.
Zurückzuführen ist dieses Leiden auf Fehler im Botenstoffwechsel des Gehirns. Ganz besonders der Neurotransmitter Dopamin steht im Rampenlicht der Forschung. Wie alle anderen Neurotransmitter, ist diese Verbindung am Übermitteln von Informationen beteiligt. Dennoch lässt sich nicht ausschließen, dass auch andere Neurotransmitter wie beispielsweise Serotonin, Noradrenalin, Glutamin oder auch Opioide eine Rolle beim Tourette spielen.
Allem Anschein nach jedoch ist der Kern dieser Krankheit in den sogenannten Basalganglien zu finden, die im sogenannten limbischen System des Gehirns sitzen. Der limbische Kern ist maßgebend für die Emotionen verantwortlich, hier wird Ereignissen ein emotionaler Wert zugeteilt.
Bisherige Therapien
Eine Heilung für das Tourette gibt es bisher noch nicht. Bei einer mäßigen Erkrankung wird häufig eine Verhaltenstherapie angesetzt, diese soll dabei helfen, die Tics zu kontrollieren. Ansonsten kann auch medikamentös therapiert werden, die meisten Medikamente jedoch zeigen extreme Nebenwirkungen auf. Selbst einen Hirnschrittmacher kann man sich in den Kopf pflanzen lassen. Im Normalfall jedoch liegt es an dem Betroffenen selbst, seinen eigenen Weg zu finden, so wie der bereits erwähnte Chirurg. Dieser kann nicht einmal normal lesen, hierfür ist seine Konzentrationsspanne viel zu gering. Deswegen setzt er sich auf seinen Heimtrainer und tritt kräftig in die Pedale, während er sein Buch liest. In seinem Falle hilft ihm die symmetrische Bewegung dabei, sich zu konzentrieren. Desweiteren hat dieser Patient eine Vorliebe für die Symmetrie, dementsprechend müssen auch die Absätze in seinen Büchern geformt sein. Auf gewitzte Arten und Weisen bereitet er das Papier so auf, dass es möglichst symmetrisch ist. Auch beim Fliegen seines Flugzeuges muss er seine Knie absolut symmetrisch neben dem Steuerhebel platzieren, wobei ihm das nie so richtig gelingt.
Was hiermit gezeigt werden soll, ist, dass das Tourette eine sehr individuelle Krankheit ist. Dementsprechend sollte auch die Therapie ausfallen. Da die meisten Medikamente Nebenwirkungen aufweisen, stellt das CBD in besonderem Maße eine vorteilhafte Alternative dar.
Die Therapie mit CBD
Bei der Behandlung von Tourette geht es ganz besonders darum, die motorischen und vokalen Tics zu verringern. Nun greift CBD nachgewiesenermaßen über das Endocannabinoid-System in die Regulation der Neurotransmitter ein. So konnte eine Studie aus dem Jahre 1998 aufweisen, dass die Frequenz von Tics um satte 82 % abnahm, nachdem den Versuchspersonen CBD verabreicht wurde. Einige Patienten konnten sogar ein komplett ticfreies Leben führen.
Genauer lässt sich das darauf zurückführen, dass in den bereits erwähnten Basalganglien besonders viele Cannabinoidrezeptoren existieren. Das CBD wechselwirkt mit diesen und verringert dadurch nicht nur die Häufigkeit der Tics sondern auch ihre Schwere.
Desweiteren wird das Tourette häufig von Aggressionen sowie ADHS begleitet. Rund ein Viertel aller Kinder mit diesem Syndrom weisen eine von beiden Verhaltensauffälligkeiten auf. Erstaunlicherweise sind selbst die Ursprünge all dieser Krankheiten ähnlich So konnte eine durch Placebos kontrollierte klinische Studie vom King’s College London aus dem Jahre 2017 belegen, dass CBD die aggressiven Symptome sowie das ADHS mindern konnte. Die Gründe hierfür ähneln den oben genannten.
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Die Liste mit positiven Einflüssen hört noch nicht auf. Häufig ist das beschriebene Syndrom mit Angstzuständen kombiniert. Die soziale Angst von Schülern löst häufig erst das Tourette-Syndrom aus. So konnte eine Studie der New Yorker Universität aus dem Jahre 2015 beweisen, dass Cannabidiol bei diesen Angstzuständen hilft. Das ist auf seine Eigenschaft zurückzuführen, einen bestimmten Serotoninrezeptor zu aktivieren.
Obendrein hilft auch CBD dabei, die übliche medikamentöse Therapie des Tourette-Syndroms zu verstärken. Selbstverständlich sollte man hier Rücksprache mit seinem Arzt halten.
Wie sieht die Therapie aus
Für Patienten des beschriebenen Leidens empfiehlt es sich, zweimal täglich CBD zu konsumieren. Zwei bis fünf Tropfen eines entsprechenden Öls sollte man unter die Zunge in den Mund geben. Anschließend sollte das CBD für rund 60 Sekunden wirken, bevor es geschluckt wird.
Hierzu soll erwähnt sein, dass CBD kaum Nebenwirkungen aufweist. Erst bei sehr hohen Dosierungen können Durchfall und zeitweilig veränderte Leberwerte auftreten, diese Erscheinungen sind jedoch ungefährlich. Weiterhin kann man diesen Wirkstoff von der Krankenkasse bezahlt bekommen. Im besten Falle fragt man einfach nach und führt auf, dass eine Behandlung durch CBD billiger als die herkömmlichen Therapien ist.
Fazit
Erstaunlich am Tourette-Syndrom ist, dass die Wirkung des CBDs eindeutig von klinischen Studien belegt werden konnte. Folglich ist auch klar, dass hier kein Placebo vorliegt. Da nun die herkömmliche medikamentöse Behandlung zahlreiche Nebenwirkungen aufweist, bleibt quasi nur eine Therapie übrig – und diese im besten Falle sogar kostenlos!