Jeder Cannabis-Konsument macht sich früher oder später Gedanken darüber, was passiert, wenn ein Drogentest ansteht. Wenn es um den Führerschein geht, fangen viele das Schwitzen an. In der Regel wird ein solcher Test jedoch nur gemacht, wenn auch ein Verdacht des Drogenmissbrauchs besteht. Da CBD keine psychoaktive Substanz ist, die gewisse Auffälligkeiten, wie zum Beispiel rote Augen hervorruft, muss man sich eigentlich keine Sorgen machen, dass die Polizei bei einer normalen Verkehrskontrolle einen Drogentest durchführt. Man sollte jedoch darauf vorbereitet sein, falls es doch so weit kommt.
Welche Arten des Drogentests gibt es?
Der Drogentest dient dazu, einen Nachweis zu liefern, ob bestimmte Abbauprodukte von Medikamenten oder Drogen im Körper einer Person zu finden sind. Und um das zu testen, gibt es unterschiedliche Methoden.
Urintest
In der Regel handelt es sich hier um Teststreifen, welcher in den noch warmen Urin, den der Verdächtigte vorher abgegeben hat, getaucht wird. Nach nur weniger Minuten wird das Ergebnis sichtbar. Diese Art von Test gehört zu den zuverlässigsten und aussagekräftigsten, denn selbst nach mehreren Tagen oder Wochen (je nachdem welche Substanz konsumiert wurde), lassen sich noch Abbauprodukte nachweisen. Hierbei gilt aber zu beachten, dass sogar das passive Inhalieren von Marihuana zu einem positiven Test führen kann.
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Haarprobe
Die Haaranalyse ist besonders gefürchtet. Durch eine Haarprobe kann man einen Drogenkonsum nachweisen, der bereits mehrere Jahre zurückliegt. So kann man zum Beispiel bei einer Person mit 40 cm Haarlänge einen Konsum nachweisen, der bereits 4 Jahre zurückliegt. Generell untersucht man aber lediglich, ob in den vergangenen 6 Monaten Drogen konsumiert wurden. Im Haar werden verschieden Substanzen und deren Stoffwechselprodukte abgelagert, welche mit dem Haar im Körper verweilen.
Blutabnahme
Die Blutabnahme wird dann vorgenommen, wenn sich ein Verdachtsgrund durch einen Drogenschnelltest (Urin- oder Wischtest) erhärtet hat. Meist um festzustellen, ob der Verdächtigte akut unter Drogeneinfluss steht. Und je nachdem was konsumiert wurde, sind die Substanzen im Blut zwischen 1 und 48 Stunden nachweisbar. Generell braucht es jedoch schon einen sichtbaren und nachvollziehbaren Verdacht oder diverse Vorgeschichten, um einen Bluttest durchführen zu können.
Drogen-Wischtest
Dieser Schnelltest wird ebenfalls sehr häufig gemacht, da der Proband keine Chance hat das Ergebnis zu manipulieren. Dazu wird mit einem Teststreifen eine Schweiß- oder Speichelprobe entnommen. Diese darauf befindlichen Antikörper reagieren mit denen im Schweiß oder im Speichel vorhandenen Antikörpern und führen so zur Farbveränderung des Teststreifens.
Unterschied zwischen CBD und THC
Oft kommt es vor, dass durch Unwissenheit beide Substanzen über einen Kamm geschert werden, teilweise sogar von den Beamten selbst. Konsumenten kennen natürlich die gravierenden Unterschiede und Auswirkungen auf den Körper. Auch wissen sie, welche Wirkung die jeweiligen Substanzen auf den Körper haben.
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THC
Tetrahydrocannabinol (THC) ist ein aus der Hanfpflanze stammendes Cannabinoid, welches eine psychoaktive Wirkung aufweist. Besonders reich an THC sind die unbestäubten Blüten der weiblichen Sativa Pflanze, welche über ca. 6 bis 20 % des Cannabinoids verfügen. Die Samen wiederum enthalten gar kein THC und können deshalb auch bedenkenlos gekauft und konsumiert werden, solange das Saatgut nicht zum Anbau verwendet wird. THC ist sowohl zum medizinischen Gebrauch als auch für den Freizeitkonsum sehr beliebt. In Deutschland ist es allerdings zur privaten, nicht medizinischen Nutzung illegal.
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Bis jetzt weiß man, dass THC auf zwei Rezeptoren mit Sicherheit wirkt. Es interagiert mit unserem Endocannabinoid-System im Körper und den darin befindlichen CB1 und CB2 Rezeptoren. Diese befinden sich hauptsächlich in unserem zentralen Nervensystem und regulieren die Ausschüttung von Neurotransmittern.
Die Wirkung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, doch im Allgemeinen dauert es in etwa 2-3 Stunden an. Das sind die häufigsten Effekte der Substanz:
- Man fühlt sich emotional gelassen und spürt eine euphorische Wirkung, welche das „high“ bezeichnet.
- Andere Denkweisen erschließen sich und die üblichen Denkmuster verlieren an Bedeutung.
- Die Wahrnehmung verändert sich, die Zeit vergeht langsamer und belanglose Dinge werden auf einmal wahrgenommen.
- Das Körpergefühl ist leichter. Andererseits jedoch so entspannt, dass jede Bewegung langsamer erfolgt.
- Man kann sich besser in andere hineinversetzen und das soziale Verhalten mit Mitkonsumenten wird intensiver und spaßiger wahrgenommen.
- Das Kurzzeitgedächtnis leidet ein wenig während des Rausches. Nicht zu selten kommt es vor, dass Konsumenten einen Satz anfangen und diesen nach der Hälfte abbrechen, weil sie nicht mehr wissen, worauf sie hinauswollten.
- Oft kommt es auch vor, dass Konsumenten auf einmal einen riesigen Hunger („Fressflash“) bekommen. Und das liegt daran, dass THC den Stoffwechseln ankurbelt.
Es kann auch zu nicht so angenehmen Rauschzuständen kommen, wenn THC überdosiert wird oder der Körper/Geist mit dem Rauschzustand nicht zurechtkommt:
- Die Gedanken können überfordern, denn es sind zu viele, die durcheinander und unkontrolliert versuchen, etwas zu übermitteln.
- Filmrisse können entstehen, da das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt ist.
- Kreislaufprobleme, Herzrasen, Übelkeit können eine Folge sein, wenn zu viel konsumiert wurde.
- Es kann auch vorkommen, dass jemand nach dem Konsum kein Verlangen mehr verspürt sozial in Aktion zu treten, sondern eher für sich allein sein möchte.
- Menschen mit psychischen Problemen könnten in ihren negativen Gedanken noch verstärkt werden. So kann zwar die Verwendung von CBD bei Panikattacken und Angstzuständen helfen, das THC hingegen könnte diese verstärken oder auslösen.
Nebenwirkungen beim Konsum von Cannabis sind eigentlich nicht wirklich bekannt und können höchstens auf diverse Einzelberichte zurückgeführt werden. Wer sich nicht wohl fühlt und generell keine positive Einstellung zum Konsum hat, der wird auch die Wirkung nicht toll finden.
CBD
CBD und THC, auf der einen Seite ergänzen die beiden Cannabinoide sich perfekt und auf der anderen, haben sie ihre Differenzen. CBD ist ebenfalls ein Cannabinoid der Hanfpflanze und gilt als nicht psychoaktiv. Wobei es offensichtlich positiv auf den Körper wirkt. CBD gilt bis jetzt als die medizinische Wunderwaffe der Cannabinoide schlechthin. Denn der Konsum beeinträchtigt den Konsumenten nicht, im Sinne davon, dass er „high“ oder „stoned“ auf Wolke 7 schwebt.
CBD steht in unserem Endocannabinoid-System im Austausch mit den Rezeptoren CB1 und CB2 und neutralisiert dort die Wirkung von THC, während es entstandene Ängste oder Unwohlsein hemmt. Und so wirkt es sich auf den Körper aus:
- Nicht psychoaktiv
- Wohltuend und beruhigend für den Körper
- Die Muskeln entspannen sich
- Viele medizinische Aspekte
Mögliche Nebenwirkungen können sein:
- Kann den hepatischen Arzneistoffwechsel hemmen.
- Trockener Mund
- Benommenheit
- Müdigkeit
- Erhöhtes Zittern bei Parkinson (bei falscher Dosierung)
- Niedriger Blutdruck
Hier gilt wieder, dass es sich um mögliche Nebenwirkungen handelt, die nur selten, bis gar nicht auftreten. Das reine CBD ist in Deutschland zu 100 % legal und kann frei verkauft und erworben werden. Allerdings ist wichtig, darauf zu achten, dass nur ein THC-Gehalt von 0,2 % oder weniger vorhanden sein darf.
Auswirkung auf den Drogentest
Um die Auswirkungen auf einen Drogentest nach dem Konsum von CBD zu beantworten, sollten die verschiedenen Wirkungsweisen klar sein. Wer Cannabis raucht oder anderweitig THC konsumiert, der wird einen positiven Test in die Hände bekommen. Der Konsum von CBD Öl oder anderen Präparaten in denen ausschließlich CBD extrahiert wurde, führt nicht zu einem positiven Testergebnis.
Wenn ein Drogentest gemacht wird, wird in der Regel nach THC und seinem Hauptmetabolit 11-Nor-9-carboxy-Δ9-THC (THC-COOH) gesucht. CBD selbst wird in der Regel gar nicht getestet, da es auch in polizeilichen Kreisen nicht als Droge vermerkt ist. Berichten zufolge soll es allerdings positive Testergebnisse gegeben haben, obwohl der Konsument lediglich mit CBD Präparaten in Kontakt war. Das lässt sich damit erklären, dass diese Probanden eine sehr hohe Dosierung eines CBD Präparates zu sich genommen haben, wahrscheinlich auch über einen längeren Zeitraum. So lassen sich im Urin irgendwann diverse Metaboliten nachweisen, welche dann aber mittels Gas-Chromatographie- und Massenspektrometrie Test als falsch diagnostiziert wurden.
Weiterhin sollte man beachten, dass CBD unter anderem aus der Hanfpflanzensorte Sativa gewonnen wird, welche hohe Bestandteile THC enthält. So kann es vorkommen, dass gerade bei industriell hergestellten CBD Produkten, oft noch Spuren davon zu finden sind. Ein mehrwöchiger Konsum und eine hohe Dosierung hinterlassen diverse Spuren, die vom Konsumenten natürlich nicht wahrgenommen wurden.
Zu diesem Thema wurde bereits ein Test mit 15 Teilnehmern durchgeführt. Probanden, welche CBD-Öl mit einem THC-Gehalt von 0,09 mg bis 0,6 mg verabreicht bekommen haben, wurden bei einem Urintest, mittels Radioimmunoassay-Verfahren und der Gas-Chromatographie- Massenspektrometrieanalyse, positiv getestet. Dem Test wurde aber entnommen, dass keine Person mit einer Dosis von 0,45 mg THC den Grenzwert von 50 mg/ml überschritten hatte.
Es kann also durchaus vorkommen, dass der Konsum großer Mengen des Cannabinoids zu einem positiven Drogentest führen kann, wenn noch geringe Mengen THC darin enthalten sind. Und um das zu verhindern, ist eine strikte Selbstkontrolle der Dosierung ein Muss. Die verwendeten Produkte sollten gut recherchiert sein und vor allem sollte klar sein, was genau drinnen ist.
Noch ein kleiner Tipp: THC ist in der Regel zwischen 4 und 12 Tagen nachweisbar. Je nach körperlicher Verfassung, Fitness, Ernährung, Konsummenge und Stoffwechsel. Je mehr und je länger konsumiert wurde, desto länger lässt er sich meist nachweisen.
Rechtliches nach Konsum von CBD
Die üblichen Polizei Schnelltests sind natürlich freiwillig und könnten verweigert werden. Inwieweit das jedoch Sinn macht, muss jeder selbst entscheiden. Besteht seitens der Polizei nämlich ein Verdacht auf Drogenmissbrauch, so wird der Test zur Pflicht. Dazu gehören der Geruch nach Drogen, eine aufkommende Nervosität und eine auffällige Fahrweise. Auch erweiterte Pupillen oder andere untypische Körpersignale können dem Polizisten das Recht übertragen, einen Drogenschnelltest durchzuführen.
Nicht nur das, auch ein Bluttest kann auf Verlangen im Raum stehen, wenn der Erfolg der Ermittlung in Gefahr sein sollte (§ 81a Absatz 2 StPO). Ob ein Richter hinzugezogen werden muss oder nicht, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Es gilt das Recht, nicht aktiv an seiner eigenen Überführung mitwirken zu müssen. Die Beamten wissen allerdings in der Regel, wie sich jemand verhält, der Drogen konsumiert hat.
Der Urintest gibt Hinweise auf den Konsum von Opiaten, Cannabis, Kokain, Methamphetamin, Heroin, Ecstasy (MDMA, MDE, MDA) und Amphetamine. Diese Tests dürfen allerdings nicht als Beweismittel genutzt werden. Bei einem negativen Test hat der Konsument nichts weiter zu befürchten. Bei positiver Auswertung kann der Urintest einen Grund für einen rechtlich erlaubten Bluttest darstellen. Dieser wiederum gilt als Beweismittel vor Gericht und wird deshalb auch so gefürchtet.
Ab wann darf der Bluttest durchgeführt werden?
Generell bedarf es vorab einen positiven Urintest, welcher schon darauf schließen lässt, dass seine Straftat begangen wurde. Fällt der Urintest negativ aus, so darf in der Regel kein Bluttest mehr gemacht werden, nur um sicher zu gehen. Wird der Urintest trotz nachvollziehbarem Verdachtsgrund verweigert, so kann der Bluttest erzwungen werden.