Eine neue Studie mit Cannabis-Öl zeigt eine signifikante Verbesserung der Symptomatik von Morbus Crohn. Bei dem getesteten Hanfprodukt handelt es sich um ein THC-armes Cannabis-Öl, welches als Hauptwirkstoff Cannabidiol beinhaltet, und somit frei von berauschenden, sogenannten psychoaktiven Effekten auf die Patienten ist. In der wissenschaftlichen Untersuchung wurden Linderungen der Symptome, sowie ein starker Zugewinn an Lebensqualität festgestellt.
Bisher unheilbar, aber nicht hoffnungslos
Wer an Morbus Crohn leidet, wird die entzündliche Erkrankung des Verdauungssystems im Normalfall nicht wieder los. Meist beginnt die Darmkrankheit in der Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter, jedoch kann sie Menschen jeden Alters betreffen. Zu den Hauptsymptomen gehören Durchfall, Magenschmerzen und Krämpfe, Blut im Stuhl, Müdigkeit und Gewichtsverlust. Die Symptome können konstant sein oder alle paar Wochen oder Monate kommen. Es gibt keine endgültige Heilung für Morbus Crohn, aber eine Behandlung kann helfen, die Symptome zu reduzieren oder sie zu kontrollieren.Wie wird Morbus Crohn behandelt?
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Die Behandlungsmethoden für die Darmerkrankung zielt auf die Bekämpfung der Symptome ab, um den Patienten das Leben mit den Beschwerden von Morbus Crohn möglichst zu erleichtern. Die derzeitige Hauptbehandlung ist demnach die Gabe von Medikamenten zur Reduzierung von Entzündungen, zum Teil Steroide, Cortison und andere starke chemische Präparate. Andere Medikamente, sogenannte Immunsuppressiva, schaden dem eigenen Immunsystem des Patienten und bringen teilweise schwere Nebenwirkungen mit sich. Auch werden Patienten oft auf Diäten gesetzt, manche sogar mit Flüssignahrung oder mittels Sonden ernährt. In schweren Fällen mit klar lokalisierten Entzündungen des Darms wird durch Resektionen, also der Entfernung des erkrankten Teils des Verdauungssystems, versucht, Morbus Crohn unter Kontrolle zu bringen.
CBD als Hoffnung für die Betroffenen
Da in Israel schon länger mit Cannabis geforscht wird, weil dort dafür die gesetzlichen Rahmenbedingungen günstiger sind als andernorts, ist es kein Wunder, dass die Forschung dort weiter vorangeschritten ist. Immerhin ist es eine durchaus häufig auftretende Krankheit. 46 Patienten mit mittleren Morbus Crohn Schweregraden wurden für eine Studie herangezogen, um sich acht Wochen lang entweder mit einem CBD-Öl mit 15 Prozent Cannabidiol (CBD) und vier Prozent Tetrahydrocannabinol (THC), oder einem Placebo-Präparat behandeln zu lassen.
So fanden die Wissenschaftler heraus, dass das Cannabis-Öl nach acht Wochen Behandlung bei bis zu 65 Prozent der Probanden mit Morbus Crohn eine klinische Remission hervorruft, also ein deutliches Nachlassen der Symptome und eine Verbesserung des Gesundheitszustands der Patienten. Bei der Placebo Gruppe dagegen stellten sich in dem Zeitraum keinerlei Veränderungen ein.
Ist Cannabis die Lösung?
Es wurde angenommen, dass die augenscheinliche Genese mit einer Verringerung der Entzündung im Darm zusammenhängt. Das Ziel der israelischen Studie war es, dies zu untersuchen. Der Behandlungserfolg scheint jedoch nicht darauf zurückzuführen zu sein, dass der zugrunde liegende Entzündungsprozess, wie bisher angenommen, gedämpft wird. Studien haben schon früher gezeigt, dass viele Menschen mit Morbus Crohn Cannabis regelmäßig zur Linderung ihrer Symptome verwenden, um die Krankheit dauerhaft unter Kontrolle zu halten.
Eine endgültige Heilung mit Cannabis-Öl scheint also nicht möglich, jedoch eine dauerhafte Herstellung und Erhaltung der Lebensqualität für die Betroffenen. Die Forscher der Studie glauben dennoch, dass eine eingehende Forschung um die entzündungshemmenden Effekte und den gezielteren Einsatz von CBD vielversprechend sein könnten, um der Heilung von Morbus Crohn näher zu kommen.