Wer noch nie an der Urtikaria litt, sollte sich fröhlich schätzen. Diese Krankheit befällt rund 10 bis 25 % der Menschen mindestens einmal in ihrem Leben. Ein halbes bis ein ganzes Prozent leiden sogar an einer chronischen Nesselsucht. Mindestens das Bild der lästigen Quaddeln sollte jedem geläufig sein, die aggressiv und provozierend die Haut besiedeln.
Die unterschiedlichen Formen
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Formen der Urtikaria. Die eine ist die chronisch spontane Nesselsucht. Diese ist häufig mit entzündlichen oder infektiösen Krankheiten verbunden, die quasi als Nebenwirkung eine Nesselsucht auslösen. Auch Infektionen im Nasen- und Rachenbereich oder Darmparasiten können in seltenen Fällen diese Krankheit nach sich ziehen. Diese Form der Nesselsucht dauert im Normalfall einige Tage an, die chronische Form kann ohne Pause über sechs Wochen hinweg anhalten.
Ausgelöst wird dieses Leiden in der Regel durch immunologische Prozesse, also durch Fehlreaktionen des Immunsystems. Wenn diese zu einer Histaminfreisetzung aus den Mastzellen führen, erfolgt eine Nesselsucht. Die Blutgefäße der Haut werden durchlässiger und dadurch spielt sich eine Ödembildung ab, es entstehen die typischen Quaddeln. Das sind diese kleinen an Pickel erinnernden Erhebungen auf der Haut, die auch als zu klein geratene Mückenstiche interpretiert werden könnten.
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Diese kleinen Teufel sind flüchtig, innerhalb von einer bis 24 Stunden normalisiert sich das Hautbild wieder. Ebenso liegt ein intensiver Juckreiz oder gelegentlich sogar ein Brennen vor. Die Quaddeln jedoch können sich auch in tieferen Hautschichten befinden, dann sind sie optisch nicht so klar wahrnehmbar. Stattdessen treten sogenannte Angioödeme auf. Diese sind unscharfe und klumpige Schwellungen der Haut, die in einer tieferen Hautschicht ihr Unwesen treiben.
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Die Angioödeme treten vergleichsweise plötzlich auf und verschwinden nach bis zu 72 Stunden. Lebensbedrohlich ist diese Krankheit nicht, außer sie tritt im Hals-Nasen-Ohren Bereich auf. Wenn dort die beschriebenen Angioödeme auftreten, ist das Leben des Patienten in Gefahr, glücklicherweise jedoch ist diese Erscheinung unfassbar selten.
Wie man Urtikaria bisher behandelt
Die akute spontane Nesselsucht wird durch ein Antihistaminikum therapiert, welches in Form von Tabletten verabreicht wird. Wie bereits beschrieben, ist Histamin erst für die Bildung der Quaddeln verantwortlich. Hiermit bekämpft man lediglich die Symptome, die Nesselsucht als solche klingt von sich aus ab. Wenn ein Infekt die Urtikaria verursacht hat, kann auch Antibiotika helfen. Bei besonders schlimmen Fällen kann über einige Tage Cortison verschrieben werden.
Anders fällt die Behandlung bei der chronisch spontanen Urtikaria aus. Hier soll die Ursache bekämpft werden und nicht die Symptome. Falls die Krankheit durch einen chronischen Infekt ausgelöst wurde und sich das nachweisen lässt, wird ein Antibiotikum verschrieben. Gegebenenfalls kann trotz eingehenden Untersuchungen keine Ursache für die Krankheit gefunden werden. In diesem Fall werden wieder Medikamente zur Symptombekämpfung eingesetzt. Wenn nach mehr als sechs Wochen immer noch keine Besserung der Lage in Sicht ist, werden nach Ermessen des Arztes auch Spritzen mit Omalizumab eingesetzt. Dieses Medikament hemmt die Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen aus den bereits bekannten Mastzellen.
Wenn selbst diese Therapie keine Früchte trägt, bleibt aus Not lediglich die Therapie mit Ciclosporin. Dieser Stoff ist jedoch offiziell nicht zur Behandlung der Nesselsucht zugelassen, folglich muss eine eingehende Absprache mit dem Arzt stattfinden. Bei dieser unglaublichen Komplexität an Wirkstoffen stellt das CBD natürlich eine simple und erleichternde Alternative dar. Es stellt sich jedoch die Frage, inwiefern Cannabidiol wirklich gegen Urtikaria hilft.
Was Cannabidiol erreichen kann
Zu Anfang soll erwähnt sein, dass die Auswirkungen von CBD auf die Nesselsucht bzw. die Quaddeln dieser bisher kaum untersucht wurde. Dennoch lässt sich festhalten, dass die Quaddeln Entzündungen sind, die durch das zuvor beschriebene Histamin ausgelöst werden. Da CBD erwiesenermaßen entzündungshemmend wirkt, lassen sich auf jeden Fall diese Symptome bekämpfen. Am einfachsten therapiert man sich durch Cremes, denen CBD beigefügt wurde. Diese trägt man direkt auf die entzündete Stelle auf, damit das natürliche Heilmittel vor Ort wirken kann. Das Einnehmen von Öl ist im Vergleich hierzu nicht gleich effektiv. Dennoch helfen die täglichen Tropfen eines entsprechenden Präparates bei der Prävention dieser Krankheit, da durch den dauerhaften Vorrat an CBD durchgehend Entzündungen bekämpft werden können.
Für die Bekämpfung der Schmerzen, die durch Nesselsucht auftreten, könnte THC hilfreich sein, das ist jedoch auch kaum erforscht. Jedenfalls kann man keine schmerzlindernde Wirkung von Cannabidiol erwarten. Selbstverständlich verschwindet die Entzündung dank diesem Stoff über die Zeit, da die Entzündung bekämpft wird. Ein direkt eintretender Effekt à la Aspirin entsteht jedoch nicht.
Am effektivsten lässt sich das Ziel erreichen, indem man die ursprüngliche Therapie durch Medikamente mit einer Eigentherapie durch CBD kombiniert. Hierfür sollte man mit seinem Arzt abklären, ob Komplikationen auftreten können, prinzipiell jedoch ist CBD absolut nebenwirkungsfrei. Es wurden lediglich Fälle über Durchfall oder zeitweilig veränderte Leberwerte bekannt, diese sind jedoch auf Überdosierungen zurückzuführen.
Gegebenenfalls kann man auch CBD oder sogar THC von seinem Arzt verschrieben bekommen, für das THC muss jedoch einiges an Papierkram erledigt werden. Ansonsten kann man sich auch bei seiner Krankenkasse informieren, ob diese eine Therapie mit CBD bezahlt. Verpflichtet sind diese dazu nicht, häufig ist eine solche Therapie aber billiger als die herkömmlichen. In diesen Fällen ist zu erwarten, dass die Krankenkasse die Kosten für das CBD erstattet.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich etwaige Formen der Nesselsucht sehr wohl mit CBD bekämpfen lassen. Am besten trägt man eine Creme direkt auf die Quaddeln auf. Falls diese Therapie mit anderen Medikamenten zusammenfällt, sollte auf jeden Fall Rücksprache mit dem Arzt abgehalten werden. Gegebenenfalls kann auch die Krankenkasse die Kosten für die Therapie übernehmen.